Die großen Gewinner der „Geldschöpfung ohne Wertschöpfung“ (Bericht 1) sind die bisherigen Groß-Geldbesitzer. Es sind wenige Superreiche.
Nicht Arbeit, Wertschöpfung und das Stiften von Nutzen werden in diesem Weltkapitalismus belohnt, sondern die Geldschöpfung. Daher drängen inzwischen die besten Abgänger von Unis und MBA-Lehrgängen nicht in die Forschung und Führung von Unternehmen, sondern in Investmentgesellschaften, Hedgefonds und Banken.
[MBA = Master of Business Administration. Den begehrten Titel verleihen „Business-Schools“ nach einem ein- oder zweijährigen nachuniversitären Betriebswirtschafts-Studium angelsächsischer Art.]
Dort sind aber nicht die Wurzeln unseres Wohlstands. Von dort lässt sich nur eine gewisse Zeit die Realwirtschaft ausschlachten – bis der große Crash, der Zusammenbruch den Schwindel aufdeckt. So hat auch 2007 die Welt unsanft gemerkt, dass hinter den „hypothekenbesicherten Wertpapieren“ Schrottimmobilien steckten. Es dämmerte plötzlich, warum die US-Banken ihre „heißen Kartoffeln“ so listig und lukrativ verkauft hatten. (Später mehr im Blog-Bericht "Giftpapiere werden Schrottimmobilien".)
Die Großgeldbesitzer (Spekulanten und Staatsfonds, Ölscheichs und Oligarchen, Hedgefonds u.a.) wollen – ganz vernünftig – ihr vieles Geld in der Realwirtschaft und in Sachwerten anlegen, bevor der große Crash die Lösung ist. Denn dann ist Großgrundbesitzer besser als Groß-Geldbesitzer. Folglich kaufen sie Grund und Boden, Unternehmen und Immobilien, kurz das Vermögen des Mittelstands. Denn sie haben Geld wie Heu. Das verändert unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft völlig. Das ist ein gewaltiger Schritt zum Zustand: Die Reichen werden ganz reich, die Armen immer mehr, der Mittelstand schmilzt ab.
Francis Fukuyama, der bekannte amerikanische Politikwissenschaftler japanischer Abstammung und Autor einiger Weltbestseller, rief 2012 in einem Aufsatz dazu auf: „Rettet die Mittelschicht!“ Er zeigte, was oft beschrieben wird, dass es z. B. in den USA zu einem „massiven Anstieg der Ungleichheit“ gekommen ist: „1974 entfielen auf das reichste Prozent [1 %] der Haushalte 9 % des BIP [Bruttoinlandsprodukt]; 2007 waren es schon 23,5 %.“ (Fukuyama, Francis, Rettet die Mittelschicht! - Cicero, Magazin für politische Kultur 2/2012, S. 64 f) Diese Erscheinung lässt sich weltweit verfolgen (Piketty, Thomas, Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014 – Dabei steckt im BIP noch eine Staatsquote (35 – 40%).
Der Mittelstand schmilzt wie das Eis im Klimawandel: stetig und lautlos.
Diese Tatsache ist unbestritten. Doch wie beim Klimawandel streiten sich die Geister und Gelehrten über die Ursachen. Sicher gibt es einige, vielleicht sogar viele Gründe, doch am größten und schnellsten wird der Reichtum auf den Finanzmärkten vermehrt, wie wir im 1. Bericht sahen.
Das hat z.B. schon der alte Fuchs und Manager Jack Welch gemerkt und in seinem Buch „Was zählt“ beschrieben (Welch, Jack, Was zählt: Die Autobiografie des besten Managers der Welt, München 2001). Er machte das Traditionsunternehmen General Electric (GE), das auf den Glühbirnenerfinder Edison zurückgeht, zum zeitweise wertvollsten Unternehmen der Welt. Dazu hat er den Umsatz von 27 Milliarden US-$ im Jahr 1981 auf 130 Milliarden US-$ im Jahr 2001 knapp verfünffacht. Der Jahresgewinn versiebenfachte sich in dieser Zeit sogar auf ca. 12,7 Milliarden US-$. Die Anzahl der Mitarbeiter senkte er weltweit von 400.000 auf 300.000.
Es waren harte Führungs- und Steuerungsmethoden, die er einsetzte. Doch alles wurde übertroffen, als GE mit „GE Capital“ ins Finanz- und Bankgeschäft einstieg. Das war „Die Wachstumsmaschine“ (S. 246 ff., Aktienwert GE Capital: 11 Mrd. $ (1980); 370 Mrd. $ (2001). Jack Welch war begeistert: „GE Capital wuchs tatsächlich mit atemberaubender Geschwindigkeit.“ (S. 252) So ist das eben im kapitalistischen Leben.
Seit langem lässt sich nun beobachten, dass die Großgeldbesitzer ihr Geld in der Realwirtschaft anlegen, dort „investieren“. Dazu bedienen sie sich „institutioneller Anleger“, wie es schön heißt. Das sind Hedgefonds, Investmentbanken und Vermögensverwalter aller Art. Die Liste und die Geschäftsmodelle der Verwalter sind lang. Blackrock ist das Größte unter den Investmenthäusern der USA und der Welt. Doch „keiner kennt Blackrock, den schwarzen Riesen“, bemerkt die FAZ-Sonntagszeitung in einem groß angelegten Bericht. Blackrock verwaltet 3.800 Mrd. US-$ und besitzt Anteile an allen Dax-Unternehmen.
[DAX = Deutscher Aktienindex. Dort sind die 30 größten und umsatzstärksten deutschen AG gelistet.]
Deka, die deutsche Fondsgesellschaft der Sparkassen, kommt dagegen nur auf 150 Mrd. €. DWS, die größte deutsche Fondsgesellschaft, dreht mit 203 Mrd. € auch kein großes Rad. Der zweitgrößte US-Vermögensverwalter verwaltet immerhin ein Anlagevermögen von 769 Mrd. US-$ (Frankfurter Allgemeine Sonntagzeitung vom 10.02.2013, S. 37). Das zeigt, wo die Musik spielt und der Dollar rollt. (TTIP und TiSA, die Transatlantischen Freihandelsabkommen, sollen die US-Einkäufe in Europa erleichtern. Denn um Zölle geht es dabei fast gar nicht. Dazu mehr im nächsten Bericht.)
Was wird gekauft? Alles, was einen realwirtschaftlichen Wert besitzt. Aktien und Anleihen, Unternehmen und Immobilien, Krankenhäuser und Wasserwerke, Grund und Boden aller Art, Gold und andere Edelmetalle, alte und moderne Kunst.
Blackrock besitzt am Dax-Unternehmen Allianz 10,5 %, das sind 4,9 Mrd. €. Insgesamt gehört die Allianz zu 71% ausländischen Aktionären (vgl. Schaubild unten). Das sind vor allem die professionellen Anleger und ihre Auftraggeber. Diese sind unzuverlässige und unberechenbare Kantonisten. „Ihnen geht es um hohe Gewinne in wachstumsstarken Zeiten wie 1999, 2007 oder 2012. Sobald die Stimmung aber zu kippen droht … wenden sich die Investoren vom deutschen Markt ab – immer nur vorübergehend.“ (Handelsblatt, 26.09.2014, S. 61 ff.) Die Angriffe kommen vornehmlich aus den USA, aber auch aus China und den Golfstaaten. Im Handelsblatt hieß es unter der Überschrift: „Drohender Angriff aus Übersee“: „In Deutschland boomt das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen. Das zieht internationale Investoren an. Profi-Anleger erwarten auch durch die Aufspaltung von Konzernen neue Impulse.“
„Sie heißen Carl Ichan, Daniel Loeb und Paul Singer. Der breiten Öffentlichkeit sagen die Namen wenig, aber die Vorstände in Deutschland wissen, mit wem sie es zu tun haben. Denn bei dem Trio handelt es sich um die wohl berühmtesten aktiven Investoren, die Firmen unter Druck setzen, um hohe Renditen zu erzielen. Sie sitzen in den USA, verwalten Milliarden und wissen nicht wohin mit ihrem Geld. Deshalb feilen sie an einer Strategie jenseits des Atlantiks.“ (Handelsblatt, 19.12.2014, S.32 f.)
Wie weit der Einkauf in die großen DAX-Unternehmen bereits fortgeschritten ist, zeigt das folgende Schaubild.
Wir sehen auch, dass Dax-Unternehmen mit Familien im Hintergrund wie BMW, Continental, auch noch VW weniger aufgekauft sind. Familien sind bessere Eigentümer als namenlose Finanzunternehmen, „institutionelle Anleger“ und Spekulanten.
Gefährlich sind dabei die sog. „Heuschrecken“ (vor allem Hedgefonds). Sie kaufen Unternehmen, zerlegen sie, blasen die Teile durch Personalkürzungen u.a. im Wert scheinbar auf und verkaufen mit oft großem Gewinn die Einzelteile. Leistungsstarke KMU [= kleine und mittlere Unternehmen] sind ein weiteres hochbegehrtes Aufkaufziel aller Großgeldbesitzer. Unserer mittelständischen Wirtschaft drohen die gezielte Enteignung und damit die langfristige Vernichtung.
Wieder andere, wie ausländische Staatsfonds, kaufen sich bis zu solchen Mehrheiten in große Aktiengesellschaften ein, dass sie die Geschäftspolitik über ihre Aufsichtsratssitze mitbestimmen können und an die Geschäftsgeheimnisse kommen. (Mit solchen und anderen raubkapitalistischen Geschäftsmethoden, z.B. dem „Shareholder value“ [= Politik zum alleinigen Aktionärsnutzen], müssen wir uns später einmal genauer beschäftigen.)
Neben Unternehmen sind Grund und Boden das älteste wertbeständige Vermögen – und das Anlage-Ziel der Groß-Geldbesitzer. Schon Mark Twain sagte: „Kaufen Sie Land. Es wird keins mehr gemacht.“ Das „Landgrabschen“ [engl. „Land Grabbing“] ist ein weltweit verbreitetes Übel. Land ist heute begehrt wie nie. Dazu gibt es aufschlussreiche Bücher, z.B. vom Britten Fred Peace: „Flächen von der Größe kleiner Staaten wechseln zum Spottpreis die Besitzer. … Doch wenn Agrarland zum Spekulationsobjekt wird und Hedgefonds über die fruchtbarsten Anbaugebiete unseres Planeten bestimmen, sind die Folgen für uns alle unabsehbar.“ (Peace, Fred, Land Grabbing. Der globale Kampf um Grund und Boden, München 2012). [Fred Pearce ist Wissenschaftsjournalist für bekannte Zeitungen wie Guardian, Times, Independent u.a. Er wurde 2001 britischer „Umweltjournalist des Jahres“.]
Nicht nur in der Dritten Welt, sondern rund um den Erdball und auch bei uns in Deutschland ist das Landgrabschen feststellbar. Es ist die klammheimliche Landnahme unseres Bauernlandes durch auswärtige Großgeldbesitzer. Im Bayerischen Fernsehen klagte ein mittelgroßer Landwirt aus der mittelfränkischen Stadt Abenberg, dass das Pachtland immer teurer werde. Die Pachtpreise hätten sich mehr als verdoppelt. Sie seien mit den erzielbaren Agrarpreisen nicht mehr zu bezahlen. Immer mehr Land werde von auswärts aufgekauft.
In unserer Schwägerschaft haben wir eine Bauernfamilie in der Uckermark (Brandenburg). Sie konnte mit Not die DDR-Zeit überleben; doch jetzt geht es ihr durch den Kapitalismus an den Kragen. Rundherum kaufen Spekulanten alles auf, was sie bekommen können. Zwar dürfen nach dem Gesetz nur Landwirte landwirtschaftliche Flächen erwerben; doch die „Landgrabscher“ umgehen und hintergehen das. Sie gründen Kapitalgesellschaft mit Bauern als Strohmänner. So werden dort schon 10.000 Hektar auf einmal gekauft.
Der bäuerliche Mittelstand wird enteignet. (Mit der Frage, wie wir unseren Grund und Boden vor dem Zugriff des Weltkapitalismus schützen können, müssen wir uns später noch beschäftigen. Das ist zugleich eine der Antworten auf die umfassendere Frage, wie die jeweilige Volkswirtschaft vor dem Kapitalismus gerettet werden kann. Ideologen von rechts und links halten Marktwirtschaft und Kapitalismus für das Gleiche. Ein großer, ein gefährlicher Irrtum!)
Wenden wir unseren Blick vom Land in die Städte. Dazu lesen wir, was jeder lesen kann, weil es ganz normal und täglich in der Wirtschaftspresse steht: „Glänzende Aussichten – Umfrage: 2015 heizen internationale Investoren die Umsätze auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt weiter an. Weil die Renditen von Anleihen sinken, schichten institutionelle Anleger ihr Geld um in Immobilien. Asiatische Anleger sind auf dem Vormarsch. Viele Käufer sind bereit, hohe Risiken zu tragen.“ Unmittelbar vor der Finanzkrise, d.h. noch im Jahr 2007, betrug das Investitionsvolumen bei Gewerbeimmobilie in Deutschland 54,7 Milliarden €. Danach sackte es auf unter 10 Mrd. € ab, um nach Schätzungen 2015 wieder bei 50 Mrd. € jährlich zu liegen (Handelsblatt, 17.12.2014, S. 34).
So werden riesige Einkaufszentren und Bürotürme gebaut. Der deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann, Mitglied der EZB, meinte bei einem Blick aus der zwölften Etage seiner Frankfurter Betonfestung: „Da braut sich was zusammen.“ „Die vielen Kräne etwa, die er draußen sieht. Sie stehen für jenen Bauboom, den das billige Geld ausgelöst hat, auch wenn er sich allenfalls im übertragenen Sinne um Architektur sorgt. Ihm geht's um ‚Finanzstabilität‘.“ (Handelsblatt-Magazin, 02.10.2014, S. 18)
Doch es geht auch um Architektur und Kultur. Die überflüssigen neuen Büro- und Verkaufsflächen drücken die Mietpreise und führen zu Leerständen, gerade in den gewachsenen und den historischen Stadtteilen. Diese verkommen und verarmen. Werte werden zerstört, ohne dass wirklich neue Werte geschaffen werden. Vieles entpuppt sich bald als Bausünde, als Verschandelung der Stadt, der Landschaft und der Umwelt. Der städtische Mittelstand wird Stück für Stück enteignet.
Bisher waren die Toplagen (A-Lagen) der großen Innenstädte das Ziel der Investoren. Doch während ich an diesem Blog saß, fand ich zufällig einen passenden Bericht in „Spiegel Online“:
„Ausländische Investoren kaufen deutsche Billigimmobilien. Die Preise sind niedrig, die Bestände solide: Deutschlands Immobilien sind für Investoren so attraktiv, dass jetzt selbst B- und C-Lagen gekauft werden. 2015 dürfte die Nachfrage weiter steigen, auch wegen Interessenten aus China. … ‚Zu viel Kapital, zu wenige Investitionsmöglichkeiten‘, zitiert der Trendbarometer einen Investor. ‚Deutschland ist enorm attraktiv‘, sagt EY-Immobilienexperte [EY = Ernst & Young] Christian Schulz-Wulkow, ‚im internationalen Vergleich haben wir in Deutschland noch sehr niedrige Mieten‘. Die Aussichten für Anleger sind also gut. Für 2015 rechnen die Investoren mit Verkäufen von mehr als 50 Milliarden € – so viel wie zuletzt vor der Finanzkrise. ‚Die Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen, hat zugenommen‘, stellt Schulz-Wulkow fest. So nehmen Käufer Leerstände in Kauf, und sie kaufen Immobilien auch in so genannten B- und C-Lagen, also in Städten wie Leipzig, Dresden, Erfurt, Itzehoe oder Flensburg. … um die überreichlich vorhandene Liquidität halbwegs sicher zu parken.‘ Vor allem sind es ausländische Käufer, die sich jetzt laut Schulz-Wulkow in Deutschland breitmachen: ‚Jetzt stehen auch chinesische Investoren vor der Tür. Die werden 2015 deutlich am Markt präsent sein‘.“ (Spiegel Online 13.01.2015, 13:34)
Die Bürger wollen das nicht. Als die städtische GGH [Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH] einen großen Wohnungsbestand in Heidelberg verkaufen wollte, verhinderte das ein Bürgerbegehren. (Liebe Leser, Sie sollten anfangen nachzudenken, wie der Markt nicht von oben und außen, sondern von unten und vom Kunden gesteuert werden kann. Diese Aufgabe und die Suche nach Lösungen wird uns begleiten.)
Das nächste Ziel der Spekulanten und Großgeldbesitzer sind die Rohstoffe. China ist hier vor allem in Afrika, aber auch anderswo sehr stark und strategisch am Werk. In Afrika ist das bei den korrupten Regierungen besonders leicht. Nigeria ist wegen seines Erdöls reich; aber das kommt bei der Bevölkerung nicht an. Die Ölkonzerne schmieren die Regierung. Den Herrschern genügt der Reichtum für sich und ihre nähere Verwandtschaft. So bleiben das Land und seine Bewohner arm. (Auch das wird uns beschäftigen. Wie kann mit Entwicklungshilfe ein Land von unten (den Bauern, Handwerkern, KMU [= Kleine und mittlere Unternehmen] ) nach oben aufgebaut und gemäß seiner eigenen Kultur und Ethik ins 21. Jahrhundert begleitet werden? „Kein Euro der Regierung, alles den kleinen Leuten in Stadt und Land“, ist einer von vielen Grundsätzen.)
Ergebnis: Es ist falsch, dass die Großgeldbesitzer, die alten und neuen Kapitalisten von New York über Dubai bis Peking, von oben und außen die Weltwirtschaft steuern. Wir haben keine Marktwirtschaft mehr, erst recht keine soziale Volkswirtschaft. Wir haben die Zusammenballung von Geld und Macht in wenigen, oft unbekannten Händen. Bei ihnen wächst der Reichtum immer schneller, der ganze Rest wird ärmer, langfristig wirklich arm. Das Ende ist die Unfreiheit, die Knechtschaft.
Genau davor warnten eindringlich die Väter der „sozialen Marktwirtschaft“ unmittelbar vor und nach dem Kriegsende. Zu dieser „Freiburger Schule“ gehörten bis heute bekannte Namen wie Walter Eucken, Wilhelm Röpke (Civitas Humana, verfasst in Genf 1943) und auch Ludwig Erhard. Diesen Ansatz müssen wir fortentwickeln, nur übernehmen ist zu wenig.
Auch Karl Marx hat das vorausgesagt, doch sein Heilmittel brachte und bringt keine Heilung. Auch der Sozialismus wird nicht von unten und vom Kunden, sondern von oben und (!) außen (UdSSR, China) gesteuert. [Dazu gibt es ein ausgezeichnetes Buch von einem Einheimischen und Betroffenen: Voslensky, Michael, Nomenklatura. Die herrschende Klasse der Sowjetunion, Wien 1980]
Ein Gegenmittel ist eine Mittelstandspolitik auf allen Ebenen von der Gemeinde über die Länder und den Bund bis zur EU. Davon sind wir meilenweit entfernt. Das Gegenteil wird praktiziert – von der Steuerpolitik (Google zahlt 3% Steuern, viele Große 0%) bis zur geplanten Zerschlagung von Sparkassen und Volksbanken, öffentlicher Wasser- und Energieversorgung. Dazu gehören auch die geplanten TTIP und TiSA [Transatlantische Handelsabkommen, EU - USA]. Dabei geht es nicht um die kaum noch vorhandenen Zölle, sondern um den freien Eintritt der Großgeldbesitzer, der Großkonzerne, der großen Anwalts-, Steuer- und Wirtschaftsberatungs-Gesellschaften in die EU. [TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership – TiSA = Trade in Services Agreement = Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen]
Handelsblatt 25.02.2015
Handelsblatt online - 22.02.2015 14:22 Uhr
Warren Buffett kauft Detlev Louis - „Wir haben den Code für Deutschland geknackt“
Warren Buffett investiert in den mittelständischen Händler Detlev Louis für Motorradzubehör aus Hamburg. … „Dieses Investment ist kleiner, als etwas, das wir normalerweise tun würden, aber es ist ein Türöffner. Ich mag es, dass wir den Code für Deutschland geknackt haben.“
Folgende Themen werden in den nächsten, etwa 14-tägigen Berichten vorgestellt:
TTIP ist kein guter Tipp – aber TiSA ist das Raubtier
Soziale Volkswirtschaft statt Weltkapitalismus
Den Einstieg in diese andere Sicht des Wirtschaftsgeschehens bietet: Pfreundschuh, Gerhard, Vom Parteienstaat zum Bürgerstaat, 4.3 Die Wirtschaft, Heidelberg 2013, Buch: ISBN 978-3-944816-07-4 ansehen und bestellen Buecher.de E-Buch: ISBN 978-3- 00-041677-4 ansehen und bestellen XinXii Siehe auch: www.pfreundschuh-heidelberg.de